Freitag, 16. März 2012

Die Herausforderung Mt Taranaki

Ich bin leider etwas spät von meiner Herberge weggekommen. Aber wenn man in Dorm Zimmern schläft, dann ist alles viel komplizierter, damit man ja die anderen nicht zu sehr beim Schlafen stört.
Ich bin vorher noch tanken gefahren und dann um halb 10 beim Egmont Visitor Center (liegt auf ca. 970 m) angekommen. Der Tag hat wirklich traumhaft begonnen und es war wolkenlos. Aber als wenn jemand etwas gegen uns hatte und einen Schalter umlegte, waren plötzlich Wolken da. Wirklich unglaublich. In den 5 Minuten, in denen ich meine Wanderschuhe anzog war der Berg plötzlich eingehüllt.
um 9:50 bin ich dann losgegangen.
Die erste Teilstrecke war absolut problemlos und lieft auf einer sehr gut ausgebauten Forststrasse. Man hatte schöne Ausblicke und kam auch recht gut vorwärts. So kam ich auf der Hütte bei der Sendeantenne um Punkt 11:00 an. Der weitere Weg war dann wirklich ein Wanderpfad, der einer Schlucht entlang teilweise zwischen großen Felsbrocken hindurch bis zu Holztreppen führte. Dann ging es einige hundert Meter über diese Treppen bis zu einem Geröllfeld. Und dieses Geröllfeld hat es in sich. Es gibt keinen gut begangenen Weg, so probiert es jeder in direkter Linie auf den Berg rauf. Das war sehr mühsam, da man bei jedem Schritt wieder ein wenig zurückrutschte. Das Geröll war auch nicht wirklich gut begehbar, die Steine viel zu klein und der Untergrund glatt, so dass man fast keinen Halt hatte. Und das Feld ist riesengroß und zieht sich über viele hundert Meter.
Aus meiner Sicht ist dieses Geröllfeld der Knackpunkt dieses Aufstieges und kostet die meiste Kraft und Zeit.
Dann ging es zum so genannten Lizard, dem Überbleibsel eines Magmastromes. Dieser war recht leicht zu begehen, da man auf den scharfkantigen und rauen Felsen gut auf Reibung steigen konnte.
Schließlich und Endlich bin ich dann im Kraterkegel angelangt, in welchem sich noch immer Schnee befindet.
Die letzten Meter hoch über eine, diesmal gut zu begehende, Geröllhalde und ich war um 14:00 am fast höchsten Punkt des Mt Taranaki angelangt. Den höchsten Punkt soll man nicht betreten, da dieser als Heiligtum bei den Maori gilt. Mir hat es aber eh schon gereicht, auf die 1 oder 2 Meter ist es mir auch nicht mehr angekommen.
Nach einer Jausenpause ging es dann um 14:45 wieder hinunter. Mit meinen Wanderschuhen war das hinuntergehen gar nicht so schwer, und so bin ich bis zur Hütte den Weg in der halben Zeit gegangen.
Da es von dort aus noch einen anderen Weg zum Visitorcenter gibt, wählte ich die Abwechslung und ging dort. Ich kann aber nur von diesem Weg abraten. Er ist sehr schmal, teilweise stark ausgewaschen, unübersichtlich und zieht sich ewig am Berg entlang. Sicher, man hat eine schöne Aussicht, aber nach so einer Bergwanderung möchte man schnell und leicht wieder beim Auto sein. Und fast die ganze untere Hälfte dieser Strecke bestecht aus Stufen, was extrem auf die Gelenke geht. Ich hab dann für dieses Stück bergab 1:20 gebraucht, wobei ich die auf der anderen Strecke sicher nur 45-50 min benötigt hätte.
Angekommen beim Auto min ich dann um 17:50.
Schnell noch was gegessen, die Schuhe gewechselt und mich etwas kultiviert, bin ich dann mit dem Auto nach Stradfold gefahren, wo ich auch eine Weile nach einer Unterkunft suchen musste. Aufgrund diverser Veranstaltungen war auch hier alles voll.
Schließlich habe ich auf einem Campingplatz noch einen Campinganhänger bekommen, wo ich für 25,- NZD mit meinem Schlafsack übernachten kann.
Ich freue mich jetzt schon auf den Schlaf, weil ich totmüde bin und meine Knie rebellieren.
Aber dieser Berg dürfte der höchste und letzte gewesen sein, welchen ich in Neuseeland besteige. Ich möchte noch das Tongaria Alpine Crossing machen, aber dann war es das schon mit den Wanderungen.

Mt Taranaki auf einer größeren Karte anzeigen

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