Donnerstag, 16. Februar 2012

Canberra

Spät aber doch schreibe ich über unseren Ausflug nach Canberra vom 4. Februar.
Begonnen hat der Tag natürlich wieder mit sehr frühem Aufstehen. Aber das Wetter scheinte sich von der guten Seite zu zeigen und das motivierte.
Sutton Forest
Treffpunkt war um 7:30 vor dem YHA Hostel im Zentrum von Sydney. Yuri und Mari waren wieder mit von der Partie und ein paar neue Gesichter. Zunächst fuhren wir zwei weitere Treffpunkte in Sydney an um noch ein paar Leute abzuholen. Dann verließen wir die Stadt auf direktem Weg auf dem Remembrance Driveway nach Canberra. Entlang dieses Highway s wurden in regelmäßigen Abständen Felsen mit Namen aller gefallenen australischen Soldaten der letzten Kriege aufgestellt.
Der trockene Lake George
Unterwegs machten wir zwei kurze Stopps. Der erste um zu Frühstücken an einer McDonald's Raststation bei Sutton Forest und ein weiterer am Lake George. Einem ausgetrocknetem Seebett, welches sich alle paar Jahre mit Wasser füllt und niemand so recht weiß, woher das Wasser stammt.
Nach dreieinhalb Stunden war es dann soweit, wir erreichten Canberra.

Österr. Botschaft in Canberra
Vielleicht sollte ich an dieser Stelle erwähnen, dass diese Stadt eigentlich aus einem Streit zwischen Melbourne und Sydney heraus entstanden ist. Da man sich nicht auf den Sitz der Regierung einigen konnte wurde 1908 kurzerhand in der Mitte zwischen beiden Städten eine neue Hauptstadt samt eigenem Bundesstaat (Australian Capital Territory) gegründet. Offiziell wurde Canberra 1927 zur Hauptstadt.
Neues Australisches Parlament
Canberra wurde vom US Architekten Walter Burley Griffin am Zeichenbrett entworfen und nach seinen Plänen gebaut. Und so sieht diese Stadt auch aus. Sie ist zwar logisch und verkehrstechnisch günstig zusammengestellt, aber extrem fad und durch die vielen Betonbauten auch nicht wirklich hübsch. Selbst der See ist künstlich, gibt es doch kein fließendes Gewässer in der Nähe. Außerdem gibt es hier auch so gut wie keine Industrie und ganz wenig Gewerbe (ausgenommen die Bauindustrie, den Canberra ist noch immer eine Baustelle).
Blick vom Dach des Parlaments
in Richtung War Memorial
An den Wochenenden ist die Stadt wie ausgestorben, da die meisten Leute (vorwiegend Politiker und Beamte) nach Hause fahren nach Sydney oder Melbourne. Man versucht zwar verstärkt in der Nähe des Flughafens Firmen anzulocken, jedoch ist dies ein sehr schweres Unterfangen, schon aufgrund der extrem schlechten geografischen Lage und damit verbundenen Verkehrsanbindung.

Nun begann für unser Fahrer und Reiseführer eine stressige Zeit, denn er wollte uns nämlich so viel wie möglich innerhalb unseres kurzen Aufenthaltes zeigen.
Eingangshalle des Parlaments
So begann er alle Mitglieder unserer Gruppe zu den jeweiligen Botschaften zu fahren um diese dort zu fotografieren. Die Österreichische Botschaft war gar nicht so leicht zu finden, da diese relativ unscheinbar in einem Wohngebiet südlichs des neuen Parlamentes untergebracht wurde.
Weiter ging es dann ins neue Parlamentsgebäude mit den beiden Kammern, dem Ober- und dem Unterhaus. Eine Besonderheit dieses Gebäudes ist, dass es in den Hügel hineingebaut wurde und von einer Grasfläche bedeckt ist.
Auch im Inneren hat dieses Gebäude architektonisch einiges zu bieten.
National Museum of Australia
Danach konnten wir uns entscheiden entweder ins Museum zu fahren oder zur Nationalgalerie. Beides zusammen ging leider nicht. So entschieden wir uns alle für das australische Nationalmuseum. Hierfür hatten wir knapp über eine Stunde Zeit, was leider nicht ausreichend ist, um sich die ganze Ausstellung gemütlich anzusehen.
Weiters war dieser Ausflug zeitlich so eng ausgelegt, dass nicht einmal Zeit für ein Mittagessen blieb, sondern dass man sich am Besten gleich im Museum mit einem Sandwich eindeckt. Das haben wir ein wenig missverstanden, denn üblicherweise ist in solchen Tagesausflügen der Lunch inkludiert. Ein paar von uns aßen noch dort eine Kleinigkeit.
Captain Cook Memorial Jet
Weiter ging es kreuz und quer durch die Stadt, wobei ich nochmals bemerken muss, dass es dieser Stadt an Flair fehlt und diese total fad ist. Wir pausierten kurz am Ufer des Sees um uns den Captain Cook Memorial Jet anzusehen. Dabei befindet sich mitten im See eine Düse, welche Wasser über 100 m in die Luft schießt. Dann fuhren wir an den Gebäuden des Schatzamtes und der Nationalbibliothek vorbei bis zum Gebäude des Höchstgerichtes. Hier gibt es einen Fahnenparkm wo man fast jede Flagge aller Nationen finden kann. Die Österreichische haben wir nicht gefunden.
Blick vom Mt. Ainslie
Aber egal, gleich daneben gab es einen Imbissstand, wo ich mir einen Kleinigkeit zu Essen besorgt habe. Schließlich fuhren wir unsere Runde aus über die Anzac Parade, vorbei am War Memorial und hinauf auf den 842 m hohen Mount Ainslie, welcher in direkter Linie zur zentralen Hauptstraße liegt. Von dort hatten wir einen großartigen Überblick über die Stadt.
Australian War Memorial
Nach dem fünfminütigen Stopp am Aussichtspunkt ging es dann gleich hinunter zum Australian War Memorial, wofür wir auch gerade eine Stunde Zeit bekommen haben. Bevor wir aber ins Museum gingen schauten Yuri, Mari und ich in die gleich daneben befindliche Kantine, da wir bereits einen großen Hunger hatten. Leider war die Küche schon geschlossen und wir bekamen nur kalte Sandwiches. Aber besser als gar nichts.
Gedenktafel verstorbener Soldaten
Als wir schließlich zur Andachtsstätte gingen wurde es uns ziemlich stressig, denn diese ist unter anderem ein riesiges Museum, welches allen Kriegen und Konflikten gewidmet wurde, an denen Australien je teilgenommen hatte. Es beinhaltet unter anderem echte Weltkriegsflugzeuge und ein U-Boot. Allein um das alles gemütlich zu sehen bräuchte man schon fast einen ganzen Tag. Die Andachtstätte wurde dann pünktlich um 17:00 mit einem traditionellen letzten Dudelsacksalut für all die gefallenen Soldaten geschlossen.
Auf der Rückfahrt nach Sydney wählte unser Reiseleiter ein bisschen einen anderen Weg aus Canberra heraus, welcher uns am Flughafen vorbeibrachte und vorbei an einer Herde Merino Schafe.
The Big Merino in Goulburn
Unser nächster Halt war dann zum Tanken in Goulburn, wo das wohl größte Merinoschaf der Welt steht. Man findet es unweit von der Abfahrt des Highways beim ersten Kreisverkehr. Wir machten ein paar Fotos, kauften uns ein Eis und fuhren noch eine wenig durch den Ort, bevor wir wieder auf den Highway stießen und nach Sydney düsten.
Eine kurze Pinkelpause mussten wir aber noch einlegen. Inzwischen stand schon der Mond am Himmel und die Sonne ging unter. Schließlich sind wir dann ca. um 21:00 sehr müde in Sydney angekommen. Damit ich gleich mein Abendbrot bekam, bin ich noch schnell zum McDonald's, hab mir drei Cheesburger besorgt, bin wieder zurück zum Bahnhof und mit dem nächsten Zug heim nach Beecroft gefahren.


Canberra auf einer größeren Karte anzeigen

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