Mittwoch, 29. Februar 2012

Den Kepler Track in 2 Tagen

Start am Parkplatz in der Nähe
der Lake Te Anau Schleusentore
Gestern bin ich um 6:00 aufgestanden, habe gefrühstückt und zusammengepackt und bin nach dem Auschecken mit dem Auto zum Carpark bei den Control Gates des Lake Te Anau gefahren. Von dort startete ich um 8:00. Zur Dokumentation der Wanderung probierte ich eine Trackingsoftware auf meinem Samsung Galaxy S2 aus.
Nebel lag noch über dem See.
Da an den Schleusentoren Wartungsarbeiten durchgeführt wurden, war der normale Weg gesperrt und man musste über einen schmalen Wartungssteg die Schleusen queren.
Durchschreiten der Nebel-
grenze im Wald
Nebel liegt über dem See
Es ging dann etwa eine Stunde durch den Wald entlang vom See ruhig dahin, wobei man gelegentlich einen Blick auf das Wasser hatte und Licht abbekam. Am Rastplatz gleich nahe der Bootsanlegestelle (Gehfaule Menschen können sich bis dorthin per Boot chauffieren lassen.) machte ich eine kurze Pause, bevor dann der Anstieg durch den Wald auf den Berg erfolgte.
Der in Serpentinen angelegte Weg ist vom DOC sehr gut ausgebaut und gleicht einer Autobahn für Wanderer. Wolken hängen in den Wipfeln der Bäume. Sieht großartig aus. Sehr selten treffe ich Wanderer aus der Gegenrichtung, welche einen mit einem typischen neuseeländischen "How's going" grüßen.
Über der Waldgrenze
Kurz nach 11:00 kam ich aus dem Wald heraus und wurde mit einer super Rundumsicht belohnt. Treffe dort am Waldausgang einen etwas älteren Briten und probierte bei ihm erstmals diesen neuseeländischen Gruß aus. Für normal ist es damit erledigt, sodass es mich überraschte, dass dieser Mann darauf antwortete und mir über seine Befindlichkeit berichtete. So lernt man Leute kennen. :-)
Ich habe mich ein paar Minuten mit ihm unterhalten. Man glaubt es kaum, da es in UK nicht so viele und so hohe Berge gibt, aber anscheinend sind da genug Briten, die es trotzdem auf die Berge dieser Welt zieht.

Der weitere Weg erfolgte über eine baumlose Ebene bis ich pünktlichst um 12:00 bei der Luxmore Hütte auf 1085 m eintraf.
Mt Luxmore Hut
 Dort packte ich meine Jause aus (gekochte Eier, Salami, Brot und Tomaten), setzte mich zu ein paar anderen an einen Tisch in der Sonne und erholte mich beim Mittagessen. Inzwischen ist auch der Brite eingetroffen. Wir haben noch ein wenig geplaudert als zwei Deutsche Backpacker mit ihrem kompletten Gepäck und Zelt am Rücken ankamen. Allein die Kameraausrüstung muss drei oder vier Kilo gehabt haben. Ich war beeindruckt, wie man so viel auf den Berg schleppen konnte. Ich hatte schon genug mit meinem kleinen Rucksack, in dem ich um die sieben Kilo hineingestopft hatte.
Blick vom Gipfel des Mt Luxmore
hinab auf den Te Anau See
Ich bin dann um halb eins weitergegangen. Der Nebel über dem See löste sich mittlerweile komplett auf. Kurz vor 14:00 erreichte ich den Gipfel des Mt. Luxmore (1472 m). Die Sicht von dort oben war großartig. Ich vergaß die Zeit und bin dort fast eine Dreiviertelstunde geblieben, obwohl der aufkommende Wind schon recht kühl wurde. Ich konnte es auch nicht lassen ein Steinmanderl zu hinterlassen, wobei dessen Lebenserwartung relativ gering sein dürfte.
Neuseeländischer Südinsel-Edelweiß
Nachdem ich noch eine recht weite Strecke vor mir hatte brach ich wieder auf und folgte dem Weg entlang vom Grad. Leider änderte sich das Wetter und Wolken zogen langsam den Himmel zu. Die Berge rundherum sehen toll aus, jedoch dauert die Gradwanderung eine gefühlte Ewigkeit und so wird selbst das Panorama sehr fad. Auch die entgegenkommenden Wanderer bauen mich nicht sonderlich auf, da sie von einem noch sehr, sehr langen Weg zur nächsten Hütte berichten.
Gegen 17:00 erreichte ich schließlich einen Aussichtspunkt über dem Iris Burn Tal. Dieser lag kurz über dem Waldbeginn. Als es dann endlich hinunter in den Urwald ging freute ich mich über die Abwechslung, jedoch zieht sich auch dieses Wegstück ungehäuerlich lange und ist weit nicht so schön wie der Teil des Aufstiegs.
Gradwanderung
Unten angekommen bin ich noch zurück zum Wasserfall. Kurz innehalten und die Polen bewundern, welche sich in das eiskalte Wasser trauen. Zwar wollten die mich auch überreden ins Wasser zu gehen, jedoch war mir das zu brutal kalt. Nachdem ich sowieso schon müde und hungrig war und sich meine Füße wehement beschwerten bin ich wieder retour gegangen und um 19:00 bei der Iris Burn Hütte (497 m) ankommen.
Iris Burn Wasserfall
Ich suchte mir ein leeres Bett und deponierte dort meine Sachen. Dass man im Gebäude keine Wanderschuhe tragen durfte war noch verständlich, aber ich erlebte noch eine größere Überaschung. Obwohl man pro Hütte und Nacht 50,- NZD zahlen musste gab es dort kein Geschirr zum Kochen. Weiters wurde zwar Propangas angeboten, jedoch kein Werkzeug zum Entzünden der Flammen. Da war ich ziemlich baff, wollte ich mir doch so ein kleines Säckchen Nudeln mit Gewürzmischung kochen. Zum Glück gibt es dort genügend freundliche Gäste, dir mir Topf und Feuerzeug und borgen konnten. Mein Campingtaschenmesser war das einzige, das ich beisteuern konnte. ;-)
Iris Burn Hut
Schließlich gab es noch eine Einschulung vom Hüttenranger und wir mussten uns im Hüttenbuch eintragen, damit kontrolliert werden konnte, ob jemand abgängig war oder nicht.
Nachdem das erledigt war ging es zur Körperpflege. Eine Dusche in gewöhnlichen Sinne hat es nicht gegeben, aber das Waschen wurde zur echten Belastungsprobe. Das Wasser war eiskalt! Huuuuhh Und so wusch ich mich zitternd Stück für Stück und sogar mit meiner Seife ;-). Brrrr
Aber auch das hab ich überlebt und so ging es recht schnell ins Bett zum Schlafen. In den Schlafsack geschlüpft, Ohrenstöpsel rein und Schlafmaske auf und ab ins Träumeland. Irgendwann in der Nacht nahm ich meine Stöpsel raus und hörte es regen. Ab und zu waren auch ein paar Rufe der Kiwis zu hören.


Nebel über dem Urwald

Iris Burn River




Schier endloser Wald ...
Um  7:15 auf, Essen, Packen. Um 8:15 losgehen. Ewig lange Wanderung im Regenwald bei Niselregen und leicht scherzenden Füßen. Wetter wird aber gegen Mittag besser und trocken. Strecke ist nur für Waldfanatiker interessant, man sieht wirklich nur Bäume. Keine Abwechslung.
Shallow Bay Hut (Moturau Hut)
Um 12:30 bei Hütte angekommen, gejausnet, den Leuten zugeschaut, wie sie im See schwimmen (zwar 10° wärmer als der Fluss, aber immer noch frisch.). Nach dem Essen hat es leicht zu regnen begonnen. Wanderung fortgesetzt um 13:15. Wieder Wald, gäääähn. Eine Venezuanerin getroffen mit annähernd gleicher Gehgeschwindigkeit wie ich. Jemanden zum Reden gehabt, daher nicht mehr so fad. Wald ist aber jetzt abwechsulgsreicher und gelegentlich ein Sumpf dazwischen. Regen wird immer stärker. In letzter halben Stunde sehr stark mit aufkommendem starken Wind. Werden tropfnass. Um 17:00 beim Carpark angekommen. Schnell ins Auto. Es gießt in Strömen. Sind heilfroh nicht mehr gehen zu müssen, Füße tun schon extrem weh.
Steg zur Wetland Viewing Platform
Fahre noch meine Wanderbegleitung zur Herberge. Dann wieder im Backpackers eingecheckt, geduscht. Trockene Sachen angezogen, Wäsche in Waschmaschine gegeben, einkaufen gefahren, mit Kassiererin geplaudert (Hat an Kepler Challange teilgenommen und 12 Stunden gebraucht, Rekord liegt unter 5 Stunden), Essen gekocht, gegessen, ein Guinness getrunken, den Augenblick genossen und jetzt noch ein paar Zeilen schreiben.
Wieder zurück beim Control Gate
Bin müde, meine Füße freuen sich auf eine Pause. Gute Nacht!
:-)
 

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Montag, 27. Februar 2012

The Secret of Monkey Island ... oder der Weg von Invercargill nach Te Anau

Wasserturm von Invercargill
Am Morgen hat sich die Wolkendecke aufgelockert und ich war zuversichtlich, dass der Wetterbericht recht hatte und es schönes Wetter werden sollte.
Ich bin um 10:00 aufgebrochen und habe zunächst bei einer nahegelegenen Tankstelle getankt. Dann machte ich eine kurze Fahrt durch die Stadt Invercargill. All zu viel gibt es nicht zu entdecken. Die Stadt gilt eher mehr als Ausgangspunkt der Fahrten zum Bluff. Von dort käme man mit einer Fähre auf die Steward Insel.
Southland Museum & Art Gallery
Angeblich sollte man dort tolle mehrtägige Wanderungen machen können, jedoch ist dieser Ausflug bei mir zeitlich nicht mehr möglich. Da hätte ich nicht so viel Zeit in Christchurch und Methven verbringen sollen. Hier in Invercargill gibt es aber ein paar nette Gebäude, die an eine Westernstadt erinnern. Der Wasserturm war bereits von weitem zu sehen, deshalb fuhr ich dort hin und machte ein paar Fotos.
Burt Munro's Indian
Einen weiteren Abstecher machte ich beim lokalen Museum, dem Southland Museum & Art Gallery. Ich habe bei so einem kleinen Gebäude nicht damit gerechnet, aber es war wirklich interessant und ist zu empfehlen. Vor dem Gebäude wurden einige versteinerte Baumstämme platziert, welche vom Petrified Forest der Curio Bay stammen. Im Museum gab es dann einiges über Neuseeland und dessen Geschichte zu sehen.
Tuatara (Brückenechse)
Es wurden dabei auch viele originale Maori Werkzeuge, Boote, Masken und weiteres ausgestellt. Großes Highlight ist aber der Tuatara, einer in Neuseeland fast ausgerottete Art der Brückenechse. Das Museum ist eines der wenigen Organisationen weltweit, die sich dem Erhalt und der Zucht dieser Echsen widmet. Ein weiterer Stolz von Invercargill sind die Exponate von Burt Munro, welcher mit seiner berühmten Indian in den Sechzigern einen Geschwindigkeits Weltrekord aufstellte und fortan als Held in Invercargill gefeiert wird.
Fischerdorf an den Cosy Nooks
Die Ausstellung von Gemälden lokaler Künstler war dann nicht so aufregend und kann schnell überflogen werden. Ich habe für das ganze Museum weniger als eine Stunde benötigt. Da ich vor hatte das schöne Wetter auszunutzen wollte ich nicht zu viel Zeit verlieren und blieb nach dem Museum nurmehr beim McDonald's stehen, um mich mit ein paar Burgern zum Mitnehmen auszurüsten. Dann ging es flott weiter der South Scenic Route entlang. Zum Essen wollte ich mir einen schönen Platz in der freien Natur suchen.
Strand von Te Waewae
Das Wetter wurde währenddessen immer besser, und die Wolken lösten sich total auf. Entlang der Straße gab es gelegentlich Schilder zu vermeintlichen Sehenswürdigkeiten. Generell war die Landschaft heute überall wunderbar schön. So fuhr ich kurz zu ein paar Fischerhütten, deren vorgelagerte Felsen Cosy Nocks genannt werden. Die schöne Landschaft in Ehren, aber dieser Abstecher war meiner Meinung nichts besonderes und man kann total darauf verzichten.
Monkey Island
Doch auf der weiteren Fahrt kam etwas ganz besonderes. Der Himmel wurde strahlend blau, am Horizont kamen die Berge der Fjorde in Sicht und schließlich wurde ich auf meiner Suche nach einem perfekten Jausenplatz fündig.
Ich entdeckte Monkey Island (Für Insider: Ich hab nicht das Geheimnis um Monkey Island lüften können und Guybrush Threepwood bin ich auch nicht begegnet.), einer Miniinsel, welche nur bei Ebbe zu erreichen ist.
Clifden Suspension Bridge
Hier gab es einen tollen Sandstrand, das Wetter war super, ja, so darf der Sommer sein. Bei so einem Wetter zeigt Neuseeland wirklich seine Pracht.
Ich hab mich auf einen Felsen der Insel ans Wasser gesetzt und zu Mittag gegessen. All zu lange konnte ich aber nicht bleiben, denn man glaubt es kaum, nach 15 Minuten stand das Wasser bereits ein bisschen höher und ich musste vom letzten Felsen zum Strand hüpfen, um keine nassen Füße zu bekommen.
Traumhafte Landschaft entlang der
Blackmount Road
Nach dieser erholsamen Pause ging es wieder weiter Richtung Berge und es war wirklich toll.
Auf meinem Weg auf der 99 blieb ich zwischendurch noch bei der Clifden Suspension Bridge stehen. Diese 1899 über den Waiau River gespannte Brücke wurde nach dem Neubau einer parallel geführten moderneren Betonbrücke stehen gelassen und wird seitdem als historisches Monument verwendet. Meine Reise ging dann weiter entlang der Blackmount Road mit traumhafter Aussicht. Leider gab es auf dieser Straße eine kilometerlange Baustelle, wo man nur auf Schotter fahren konnte. Das tat aber der schönen Aussicht rundherum keinen Abbruch.
Lake Manapouri mit Blick auf die
Kepler Mountains
Und schließlich erreichte ich den Lake Manapouri. Am liebsten wäre ich gleich reingehüpft. Es ist irrsinnig schön. Wenn ich ein Sommerhaus bauen würde, dann dort...
Ich fuhr hinunter zum Schotterstrand und genoss für einige Minuten die Aussicht bevor ich mich wieder auf die Socken machte. Kurz danach erreichte ich Te Anau. Ich bin gleich zum DOC (Department of Conservation) Infocenter und wollte die Great Tour Milfort Sound buchen, diese war aber leider schon voll. Angeblich muss man diese bereits Monate im Vorraus buchen.
Baracke im Te Anau
Lakeview Backpackers
Nur wenn man Glück hat und jemand absagt kommt man da noch rein. Für die Great Kepler Tour waren aber noch Betten in den Hütten frei. Diese Wanderung soll ebenfalls 3-4 Tage dauern. Da der Wetterbericht aber für übermorgen schon wieder Regnen vorhersagt, möchte ich die Tour in zwei Tagen machen. Sollte überhaupt kein Problem sein, nach meinen letzten ausgedehnten Wanderungen ... :-)
Nach der Buchung drehte ich noch eine kleine Runde mit dem Auto durch Te Anau und habe mir ein Einzelzimmer im nahegelegenen Backpackers Te Anau Lakeview genommen.
Selbstportrait am Lake Te Anau
So ein tolles Wetter! Es hatte sicher 23°C oder mehr. Ich konnte gar nicht anders und bin runter zum Schotterstrand gefahren und hinein ins Wasser! Uuuuhhh war das kalt ... Es hat mich 5 Minuten gekostet Schritt für Schritt ins Wasser zu steigen, dann bin ich auch nur wenige Minuten geschwommen und gleich wieder raus zum Trocknen.
Trotzdem, das war toll! Super Tag.
Ich bin danach noch zum Einkaufen in den Supermarkt gefahren und habe mir in der Küche etwas gekocht. Dort traf ich einen der Ranger der ersten Hütte des Kepler Tracks. Er erzählte mir ein wenig vom Track und dass er morgen auch auf den Berg rauf muss.
Jetzt schreibe ich noch am Blog, wasche nebenbei meine Wäsche, werde dann den Rucksack packen, vielleicht noch ein wenig Film schauen und schlafen gehen.
Ich muss ja morgen zur Abwechslung einmal früh raus. ;-)


Von Invercargill nach Te Anau auf einer größeren Karte anzeigen

Sonntag, 26. Februar 2012

Von Dunedin über die South Scenic Route nach Invercargill

Forsyth Barr Stadium
Die Dorm Herbergen in den größeren Städten kann man vergessen. In Dunedin waren fast ausschließlich junge Studenten unterwegs, die nichts anderes kannten als saufen, spät schlafen gehen und lange schlafen. Gut dass ich vorgerüstet hatte und mir bereits in Österreich maßgefertigte Ohrenstöpsel und eine Schlafmaske besorgt habe. Damit ist es nicht mehr ganz so schlimm. Aber der Asiate im Stockbett unter mir konnte nie ruhig liegen und gab ständig so komische Schmatzlaute von sich ... Das zermürbt ...
Aber genug von den nächtlichen Erlebnissen, kommen wir wieder zu meiner Rundreise.
Clocktower Building der
University of Otago
Gestartet bin ich heute etwas später so gegen 11:00 und wollte mir noch einige Sehenswerte Sachen ansehen. Aber so viel gibt es in Dunedin dann doch nicht. Ich war am Überlegen zum Botanischen Garten zu fahren, aber dort hätte ich viel Zeit verloren und Natur gibt es hier in Neuseeland sowieso mehr als genug. Um mich ein wenig mit Verpflegung zu versorgen bin ich zuerst zum Countdown etwas einkaufen.
Regen beim Fahren (hier in Milton)
Danach fuhr ich östlich durch die Stadt und quasi rund um das Forsyth Barr Stadium rundherum, bis ich schließlich am Campus der Universität von Otago gelandet bin. Dort bin ich ein wenig herumspaziert bis es zum Tröpfeln anfing. Da ich sowieso Meter machen musste, begab ich mich dann auf den Highway und verließ die Stadt. Eigentlich wollte ich bis Te Anau durchfahren, aber ich hab schnell gemerkt, dass das zeitlich nicht mehr möglich war ohne auf meine Besichtigungsstopps zu verzichten.
Kaka Point
Und so habe ich mich heute für die South Scenic Route entschieden. Leider hat es seit meiner Abfahrt vom Campus geregnet, deshalb konnte die Landschaft nicht so gut wirken. Bei meinem ersten Stopp am Kaka Point war es aber wieder trocken.
Leuchtturm und die Nuggets
Zuerst blieb ich am Strand stehen, fuhr zur Ortschaft, um zu sehen, ob es dort etwas Interessantes gab, dem war aber nicht so, und so drehte ich um und fuhr dann eine lange Schotterstraße zurück zum Leuchtturm bei den Nuggets.
Vom dortigen Parkplatz führt ein 900 m langer Weg zum Leuchtturm, den man in wenigen Minuten begehen kann. Die Aussicht dort ist wirklich sagenhaft, was man aber generell von den neuseeländischen Küsten behaupten kann. ;-)
Strand neben der Schotterstraße
auf Rückweg von den Nuggets
Wieder die ganze Schotterstraße und die Landstraßen zurück, ging es dann zu den Purakaunui Wasserfällen, den kleinen, aber sehr hübschen Treppenfällen, welche in wenigen Minuten vom Parkplatz aus zu erreichen sind. Aufgrund meiner fehlenden Ortskenntnis bin ich den längeren Weg dorthin gefahren.
Purakaunui Falls
Ich bin dann den ganzen Weg wieder zurückgefahren und hatte erst später bemerkt, dass mein Weg um 15 km kürzer gewesen wäre, wenn ich bei den Wasserfällen die Straße einfach weitergefahren wäre... Sei es wie es sei, stirbt die Kuh, bleibt das Heu ... :-)
Wieder auf der Landstraße bei wechselndem Wetter ging es dann einen Teil der Küste entlang, wo ich kurz am Florence Hill Lockout stehenblieb und die Tautuku Bay bewunderte. Da es regnete, stieg ich schnell wieder ein und fuhr weiter.
Blick vom Florence Hill Lookout
auf die Tautuku Bay
Ich bin dann nicht mehr bei jeder Sehenswürdigkeit stehen geblieben, davon gäbe es hier genug. Und nachdem alles irgendwie ähnlich ist, bin ich weiter zur Curio Bay, wo man ab und zu Delphine sichten kann. Ich hab zumindest keine gesehen.
Starke Brandung an der Curio Bay
Gleich ein paar hundert Meter weiter liegt der Petrified Forrest (Versteinerte Wald), einer Felsküste mit versteinerten Baumstämmen und einer Kolonie der seltenen Gelbaugenpinguinen.
Die kleinen Nesthocker ließen sich sogar ablichten. Deren Eltern sind aber tagsüber immer unterwegs, von denen war keiner zu sehen.
Porpoise Bay ohne Delphine
Da die Brandung schon ziemlich hoch stieg und es auch schon halb sechs wurde ging ich zurück zum Auto. Um noch eine Herberge zu bekommen fuhr ich auf direktem Wege nach Invercargill, wo ich mir eine Bleibe suchte.
Versteinerter Baumstamm
Die Suche erwies sich als schwierig, da ich bereits relativ spät dran war. Mein erster Anlaufspunkt, ein BBH Hostel namens Southern Comfort Backpackers war bereits voll, also versuchte ich es Tuatara Backpackers in der Innenstadt. Jedoch hatten diese keinen Parkplatz direkt beim Gebäude.
Da ich nicht in der gebührenpflichtigen Kurzparkzone stehen wollte fand ich schließlich außerhalb vom Zentrum nach langem Suchen eine sehr gut versteckte kleine uriges Herberge Sparky's Backpackers.
Versteinertes Holz und Blattabdrücke
Wer nicht nach den trostlosen fabriksähnlichen Herbergen sucht wird hier fündig.
Der Besitzer Sparky hat mir gleich das ganze Haus gezeigt, die Baustelle im Innenhof, wo von ihm und ein paar Dauergästen an einem beheizten Pool gebaut wurde und natürlich seinen Garten mit Hasenzucht.
Gebaugenpinguin Junges
Das ganze Gebäude ist recht rustikal, Hotelstandard darf man hier keinen erwarten, aber es macht Spaß und es ist ruhig. Ich war schon extrem hungrig, weil ich bis auf ein paar Knabbereien kein Mittagessen hatte und fuhr gleich zum nahegelegenen Burger King. Wieder zurück, nahm ich eine schnelle Dusche und setzte mich hin um wieder an diesen Zeilen zu schreiben.
Sparky's Backpackers
Übrigens spielte zufälligerweise an diesem Abend im Fernsehen der Film 'The World's Fastest Indian' und damit kam ich zum ersten mal in Kontakt mit der lokalen Motorradlegende Herbert James Monroe, welcher 1967 mit seinem Motorrad, einer Indian, den Geschwindigkeitsweltrekord für Maschinen unter 1000 cm³ aufstellte. Sparky ist ein absoluter Fan und das merkt jeder Besucher, sobald man sein Haus betritt.
Morgen fahre ich nach Te Anau und versuche einen Platz bei einem der Great Walks zum Milfort Sound zu bekommen. Wenn es stimmt, dann soll das Wetter in den nächsten Tagen stabil für Wanderungen sein. Das wäre schön.


Dunedin, South Scenic Route, Curio Bay, Invercargill auf einer größeren Karte anzeigen

Samstag, 25. Februar 2012

Dunedin, Robben, Pinguine und die Wale

St Paul's Cathedral
Rathaus
Heute bin ich einmal ganz früh aufgestanden, nämlich um 7:00. Es hat ein wenig genieselt und das Wetter hatte vorerst nicht so rosig ausgesehen. Nachdem aber der Wetterbericht am Vorabend gutes Wetter vorhersagte, wollte ich ein paar Aktivitäten unternehmen. Ich bin schnell in die Stadt gegangen und habe das Infocenter gesucht. Es sollte laut Internet in der Nähe des Octagon sein. Dennoch ist es gut versteckt und ich bin einmal vorbeigeschritten. Als ich umdrehte und zurückkam waren schon ein paar Leute dort.
Fast wie in San Francisco
Ich musste aber nicht lange warten und habe gleich eine Bootstour (Monarch Wildlife Cruises um 49,- NZD) und eine Pinguinbesichtigung (Natures Wonders naturally um 55,- NZD) gebucht.
Dann bin ich ein wenig in der Nähe des Octagon herumspaziert.
Das Octagon, ein  8-eckiges Straßensystem, bildet das Zentrum der Stadt.
Penny's Backpackers Lodge
An diesem befinden sich die anglikanische St Paul's Kathedrale und das Rathaus.
Schließlich suchte ich nach einer öffentlichen Toilette, fand aber keine.
Deshalb bin ich rasch zurück zum Backpacker und schaute auch bei meinem Auto vorbei. Die Wolken haben inzwischen aufgerissen und der strahlende Sonnenschein kam hervor.
The Octagon - Zentrum Dunedins
Das wollte ich ausnutzen und bin gleich wieder in die Stadt gegangen.
Da Dunedin nicht recht groß ist (in 15 min vom Penny's Backpackers zum Octagon), wollte ich rasch die Sehenswürdigkeiten abgelaufen, bevor ich zur Otega Halbinsel aufbrechen sollte.
Bahnhof von Dunedin
Ein paar hundert Meter südlich vom Zentrum stößt man auf das Gericht und auf den Bahnhof. Das 1906 eröffnete, im flämischen Renaissance Stil errichtete Gebäude ist ein echtes architektonisches Juwel.
Sehenswert sind auch die Porzellan Mosaike in der Wartehalle des Bahnhofs.
Wochenmarkt am Bahnhof
Gleich neben dem Bahnhof auf dem Parkplatz war gerade Wochenmarkt. Da ich einen engen Terminplan hatte hielt ich mich nicht lange auf und ging über kleine Umwege vorbei an der 'First Church of Otago'.
First Church of Otago
Um gleich einer Verwechslung vorzubeugen muss ich erwähnen, dass es sich hierbei nicht um das erste Kirchengebäude der Halbinsel handelt, sondern um eine Glaubensgemeinschaft mit diesem Namen.
Der ganze Stadtrundgang war mit schnellem Schritt in einer Stunde zu bewältigen. Da mir noch ein wenig Zeit übrig blieb, bin ich noch ein wenig im Warehouse einkaufen gewesen, eine richtig günstige Supermarktkette mit großer Auswahl. Dort fand ich für meine geplanten Zweitagestouren einen wirklich günstigen Inlineschalfsack, welchen ich ohne es zu ahnen später dann doch noch öfters als geplant verwenden sollte.
So gegen 12:00 bin ich dann los auf die Otago Peninsula, fast ein bisschen zu spät, ich wollte eigentlich schon um 11:00 losfahren. Für meine Tour wäre es gemütlicher gewesen diese eine Stunde mehr zu haben.
Larnach Castle
Erster Stopp war beim einzigen "Schloss" Neuseelands, Lanarch Castle. Für 12,50 NZD konnte man aufs Gelände und den Garten besichtigen.
Straßen auf Otago
Dieser Aufenthalt dauerte vielleicht eine halbe Stunde und dann ging es gleich weiter zum Sandfly Bay. Einem absolut wunderschönen Strand, an dem man, wenn man Glück hat, Robben und Pinguine sehen kann. Leider lassen sich durch die ständige Anwesenheit der Menschen, nicht mehr viele blicken.
Für eine kleine Wanderung war leider nicht viel Zeit und so musste ich weiter nach Wellers Rock, wo um 14:00 das Boot in See stach. Dieser Termin, muss ich sagen, war ein absoluter Glücksgriff. Denn nicht nur Albatrosse, Kormorane und Seehunde waren zu sehen, sondern auch zwei Wale, was in diesen Gewässern vielleicht 5x pro Jahr vorkommt. Absoluter Höhepunkt war unser erster Kontakt, als ein Wal einige Meter in die Höhe schoss und aus dem Wasser sprang.
Sandfly Bay
An diesem Punkt tummelten sich wirklich alle Tiere. Ich hatte noch nie Barrakudas gesehen, aber hier waren so viele, dass sie zwischen den Wellen durch die Luft sprangen. Personen mit leichtem Magen sollten von so einer Bootstour Abstand halten, den hier ging es bis zu zwei Meter auf und ab. Ich versuchte immer wieder Albatrosse und Wale zu fotografieren, aber bei der ständigen Bewegung des Bootes und der Tiere konnte ich mit meiner kleinen Kompaktkamera nicht zoomen und fokussieren.
Leuchtturm von Otago und
Albatross Brutgebiet
Wir sind einem Wal sogar bis auf 10 m nahe gekommen. Nach einer Viertelstunde der Walsuche fuhren wir aber wieder zurück Richtung Hafen.
Nach insgesamt knapp über einer Stunde legten wir wieder an. Ich bin dann noch kurz zum nahe gelegenen Westpac Royal Albatross Centre gefahren und habe mir eine Ausstellung über Albatrosse angeschaut.
Seehundkolonie
Dann ging es sofort weiter zum Nature Wonders, einem privaten Veranstalter, welcher mit einem vierachsigen Allrad-Gefährt hinunter zur Küste fuhr und uns Robbengründe zeigte und Brutstätten der kleinsten Pinguine der Welt, den blauen Pinguinen. Diese brüten in kleinen Erdlöchern an den Felshängen, welche sie jeden Tag aufs neue erklimmen müssen.
Die erwachsenen Pinguine sind nämlich tagsüber auf Beutezug, aber die wenigen Wochen alten Küken bleiben und mussten sich von uns aus der Nähe bewundern lassen (pfui, dort stinkts ... :-) ). Inzwischen war die Sonne verschwunden und der Wind war sehr kalt. Ich war froh Haube und Handschuhe mitgenommen zu haben.
Küken eines blauen Pinguins
Buckelwal
Kurz nach 17:00 war auch dieser Ausflug zu Ende und ich wollte mich schon auf den Weg zurück nach Dunedin machen, da dachte ich mir, dass ich nochmals beim Albatross Centre parken und einen dort angelegten kurzen Weg zu den Klippen gehen könnte. Es ging zwar dieser kalte heftige Wind, dennoch gab die jetzt wieder erschienene, bereits tief stehende Sonne ein schönes Licht, welches mich mit leichter Ausrüstung aus dem Auto trieb. Also spazierte ich die 100 Meter zu den Klippen und bereute es aber bereits auf dem Weg dorthin, da sich sehr schnell eine dunkle Wolke auf uns zu bewegte. So schnell konnte ich gar nicht zurück zum Auto gehen, da kam das Wasser auch schon in Kübeln vom Himmel. Ich war vielleicht gerade mal eine Minute unterwegs, aber das reichte aus um ohne Regenjacke bis auf die Haut nass zu werden... Aber so ist Neuseeland nuneinmal. :-) Ich fuhr dann begossen wie ein Pudel auf der Küstenstraße zurück in die Stadt. Kurz vor Dunedin hörte es wieder auf zu regnen und es wurde eigentlich wieder ein schöner Abend. Im Backpackers ging ich duschen, machte mir in der überfüllten Küche eine Kleinigkeit zu essen, setzte mich noch vor den Computer, schrieb ein wenig im Blog und plante schon die groben Wegpunkte des nächsten Tages.


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