Mittwoch, 16. Mai 2012

Kakadu National Park

Montag 14.05.2012:
Diesmal fiel das Aufstehen wieder schwer, sind wir doch am Vortag erst gegen 12 ins Bett gegangen. Mehr oder weniger ferngesteuert haben wir uns zu recht gemacht. Ich kann mich schon gar nicht mehr daran erinnern, ob es in der Küche gratis Toast und Tee gegeben hat. Jedenfalls handelt es sich bei den 6 Tagen von Alice Springs & Kakadu um zwei kombinierteTouren und damit wird von Adventure Tours kein Frühstück zur Verfügung gestellt. Wir haben uns dann relativ müde vor das Hostel begeben, wo dann Jarrid, unser neuer Reiseführer, mit einem 4WD Bus gekommen ist und uns abholte. Ich kann mich auch nicht mehr erinnern, ob wir auf der Strecke irgendwo angehalten hatten um etwas zum Essen zu kaufen. Leider liegt das erlebte schon ein halbes Jahr zurück...
Cathedral Termite Mound
Aber vermutlich taten wir es, da wir sonst den Vormittag nicht überstanden hätten.
Um 9:30 sind wir bei den Termitenhügeln im Litchfield National Park angekommen. Gleich 50 m vom Parkplatz weg stehen zwei gigantische Termitenbauten mit ca. 6 m Höhe. Die Wände sind hart wie Beton. Ich schätze, wenn da ein Auto hineinkracht, dann zieht das Auto den Kürzeren ...
Jarrid erzählte uns, dass die Termiten nur solange am Hügel bauen, solange die Königin lebt. Stirbt diese, so stirbt das ganze Volk mit ihr. Aufgrund der Größe der Bauten kann man das Alter der Königinnen auf bis zu 70 Jahre schätzen. Ob diese Aussage stimmt kann ich aber leider nicht bestätigen, dazu müsste man einen Biologen fragen.
Magnetic Termite Mounds
Auf der anderen Seite des Parkplatzes gibt es einen Holzsteg, welcher uns zum Ausblick auf ein endlos scheinendes Feld voll mit weiteren Termitenhügel führt. Diese Bauten dürften aber von einer anderen Spezies von Termiten gebaut worden zu sein. Die Dome sind nicht so hoch und sehen aus wie Grabsteine. Man hatte fast den Eindruck auf einem Friedhof zu stehen.
Neben den Termiten liefen aber auch noch Ameisen mit grünem Hinterteil herum. Angeblich schmeckt dieser wie Lemone. Einer aus unserer Gruppe hatte ein paar Ameisen das Hinterteil abgebissen und es bestätigt. Ich habe es nicht probiert ...
Florence Falls
Nach einer halben Stunde fuhren wir weiter zu den Florence Falls. Vom Parkplatz aus ging es ein paar hundert Meter hinunter in die Schlucht zu einem See unterhalb des Wasserfalls. Ich habe mir in den Hintern gebissen, weil ich übersehen hatte meine Badehose anzuziehen. Hier wäre es wundervoll gewesen zu schwimmen. Die anderen unserer Gruppe hüpften hinein und hatten eine halbe Stunde lang einen mords Spaß. Wir sind dann eine Seitenschlucht weitergegangen wieder hinauf Richtung Parkplatz. Von dort ging der Wanderweg weiter dem Bach hinauf zum Bulley Rockhole. Da Jarrid sowieso den Bus dorthin fahren musste bin ich mit ihm mit und nutze die Chance zu meinem Gepäck zu kommen und meine Badesachen herauszuholen. Deshalb konnte ich wenigstens dort oben auch ins Wasser hüpfen. Dafür habe ich vor lauter Freude meine Kamera im Bus vergessen und konnte keine Fotos machen. Die Bulley Rockholes sind leider nur ganz kleine vom Bach ausgeholte Wasserlöcher, nicht vergleichbar mit dem See unterhalb der Florence Falls. Aber glaubt es mir, es war toll ins Wasser zu tauchen. Aber wir konnten nicht ewig herumplantschen und so mussten wir wieder so um 12:00 herum weiterzufahren. Da wir schon relativ spät dran waren und um unsere nachfolgende gebuchte Bootsfahrt zu erreichen verzichteten wir vorerst auf die Mittagsjause ... *Hunger* :-(
Flussüberquerung im Allrad
Unser Weg führte uns zum  Mary River National Park. Um uns ein wenig Action zu bieten gab es auf der Strecke dorthin eine 4WD Flüßüberquerung. Jarrid ist extra für ein Fotoshooting 2x mal hin- und hergefahren. :-)
Man freut man sich schon über jede Abwechslung. Die Fahrten der Kakadu Tour waren zwischen den Aussichtspunkten an sich relativ lang und öde und ich spürte schon heftig die Erschöpfung verursacht durch die lange Reise in den Bussen.
Nach 15:30 waren wir schließlich bei der Bootsanlegestelle der Wetland Cruises. Somit blieb uns noch ein bisschen Zeit uns Sandwiches zu machen und etwas zu Essen bevor es um 16:00 aufs Boot ging zu einer einstündigen Bootstour auf dem Mary River. Die Zeit verging recht schnell, da man viele Vögel beobachten konnte, unter anderem Weißkopfseeadler. Highlight waren die Salzwasserkrokodile, welche auf den Uferbänken ihre Schläfchen gemacht haben. Mit den Booten konnte recht knapp zum Ufer gefahren werden um einen guten Blick zu erhaschen.
Riesenstorch am Ufer des
Mary River
Nach dieser Tour fuhren wir schließlich weiter zum Adventure Tours Dauercampingplatz beim Bark Hut Inn am Amhem Highway.
Wir sind dort kurz nach 18:00 angekommen. Das gab mir noch die Gelegenheit auf einen nahegelegenen Aussichtspunkt (Cheese BIKKY HILL) zu gehen und den Sonnenuntergang zu genießen.
Diesen Abend musste ich mir ein Zelt mit einem Kollegen teilen, aber dafür brauchten wir vorher einen Besen, da überall Spinnen waren ... da kommt Freude auf ... (Ich möchte nicht wissen, welche Viecher mir Nachts darübergekrabbelt sind.)
Dauercampingplatz von
Adventure Tours
Wir haben wieder zusammen in dem großen Küchenzelt gekocht und abgewaschen und sind dann in die Bar gegangen, ein wenig zu trinken und Pool Billard zu spielen. Es war ein ganz netter Abend. Wir waren aber alle recht müde, sind noch duschen gegangen und dann in den Schlafsack.
Beim Duschen darf man übrigens auch nicht ängstlich sein. Die Feuchtigkeit rund um das Gebäude der Duschen zog haufenweise Tiere an. Neben den obligatorischen  Kakerlaken, Motten und Spinnen waren dort unter anderem Gottesanbeterinnen, giftige Frösche (Sind nur giftig nur wenn man sie abschleckt.) und Fledermäuse. Und auf dem Weg über die Wiese dorthin musste man aufpassen nicht im Dunkeln darauf zu treten.
Cool war auch das ständige Gejaule der Dingos rundherum. Ich sag es euch, da wird das Campen erst wirklich zum Abenteuer. :-)

Dienstag 15.05.2012:
Einfahrt zum Kakadu National Park
Heute gab es wieder das übliche Frühstück. Waschen, zusammenpacken, Gepäck einladen und on the road again.
Um 8:00 haben wir die offizielle Grenze des Kakadu Nationalparks erreicht. Dort machten wir ein paar Fotos von den großen Steintafeln und fuhren schließlich weiter.
Die meiste Zeit der Fahrt haben wir geschlafen, Videos am Computer geschaut oder Musik gehorcht. Wie ich bereits erwähnte war ich schon ziemlich ausgelaugt von der Reise und die Fahrzeiten zu den nächsten Attraktionen war immer relativ lang.
Wandmalereien bei Ubirr
Um 10:15 erreichten wir schließlich Ubirr, einer Gegend im nordöstlichsten Teil des Nationalparks, reich an uralten Wandmalereien, welche ohne Probleme von Auswärtigen betrachtet werden können. Die Stämme der Aborigines in dieser Gegend unterscheiden sich gravierend von jenen beim Uluru und sehen keinen Konflikt ihr altes Kulturerbe mit fremden Menschen zu teilen und öffentlich zugänglich zu machen. In der Trockenzeit stehen regelmäßig auch eingeborene Park-Ranger für Fragen zur Verfügung und erzählen gerne von den uralten Geschichten und Traditionen.
Blick vom Ubirr über die
Nadab floodplains
Es gibt bei Ubirr einen Rundgang vorbei an vielen Malereien, welcher auf einen großen Felsen führt, von wo aus man einen wunderschönen Blick über die Überschwemmungsgebiete des Kakadu Nationalparks hat. In dieser Gegend wurden übrigens auch sehr viele Szenen vom Film 'Crocodile Dundee' gedreht. Der Spaziergang dauerte ungefähr eineinhalb Stunden, dann fuhren wir weiter.
Kinderspielplatz mit
Krokodilgefahr in Jabiru
Um 13:00 herum sind wir am Lake Jabiru Park angekommen. Dort gab es wieder diese öffentlichen BBQ Plätze. Dort brutzelten wir uns die vom Vortag übriggebliebenen Würste (haben recht merkwürdig geschmeckt ... vielleicht war es Kängurufleisch?) und machten uns auch die standardmäßigen Sandwiches. Dieser kleine Park wirkte wie ausgestorben, wir waren die einzigen Menschen. Die Kinderschaukeln habe ich recht witzig gefunden, denn ich glaube nicht, dass diese viel genutzt werden. Zumindest sollte man Kinder nicht bei der Krokodilgefahr alleine dort spielen lassen.
Nach der Mittagspause fuhren wir nach Gubara. Diese Fahrt war wieder etwas abwechslungsreicher und schwungvoller, da die Hälfte des Weges eine Geländestrecke war und somit nur geeignet für 4WD Fahrzeuge.
Wanderung in der Nähe der
Gumbara Pools
Um 14:30 erreichten wir die Fahrzeugwende und marschierten von dort aus weiter zu den Gubara Pools. Nach 40 min erreichten wir eine Gabelung. Hier teilten wir uns in zwei Gruppen. Die einen gingen zu den 10 min entfernten Pools, wohingegen die anderen unter der Führung von Jarrid den Weg weiter zwischen den Felsen nahm. Die Wanderung war wirklich cool. Wir kletterten hinauf auf einen großen Felsen und sahen weitere Wandmalereien. Unser Weg führte uns durch enge Felsspalten, bis wir schließlich ganz oben auf dem Hügel waren und einen super Blick über die Landschaft hatten. Für Flip-Flop Wanderer ist dieser Weg nicht empfehlenswert. Hier sind geschlossene Schuhe sehr zu empfehlen. Die Wanderung dort hinauf hat auch ca. 40 min gedauert.
Wir haben uns dort oben ausgeruht und sind dann auf demselben Weg zurückgegangen und dann zu den Pools mitten im schattigen Urwald einer Schlucht.
Viel Zeit blieb uns nicht, wir sind aber trotzdem noch ins Wasser hinein um uns abzukühlen.
Von diesem Felsen aus hat man einen
schönen Ausblick über die Region
Dann mussten wir eh schon wieder zurück zum Bus spazieren. Wir sind dort erst gegen 18:00 weggekommen und zurück nach Jabiru gefahren, wo wir am Campingplatz des Aurora Kakadu Ressorts im Dunkeln ankamen. Dort hieß es wieder Zelte beziehen, Spinnen und Eidechsen verjagen. Zum Essen gab es, soweit ich mich noch erinnern kann, Kängurusteaks. Ein recht zähes Fleisch. Die Australier essen es nur kurz angebraten, ich hab meine etwas länger auf dem Grill gelassen. Die halbrohen Stücke waren zwar nicht ganz so zäh wie die länger gegrillten, dennoch konnte ich mich für den Geschmack nicht wirklich sehr begeistern. Ich bin halt doch eher Schweinefleisch gewöhnt.
Wir sind danach duschen gegangen und zur Bar auf ein Bier. Dort gab es wieder ein Coopers Stout. Eigentlich wollten wir es uns noch ein bisschen gemütlich machen, doch leider war es bald 22:00 und wir bekamen keine 2. Runde mehr. Schade. Ein paar Hartgesottene der Truppe hüpften noch in den eiskalten Pool, hielten es aber gerade nur ein paar Minuten aus, da das Wasser wirklich sehr kalt war. Ich selbst wollte nicht mehr hinein und habe mir das Spektakel nur angesehen. :-)
Tja, wir waren sowieso schon saumüde und so machten wir uns auf zu den Schlafsäcken.

Mittwoch 16.05.2012:
Namanjolg's Feather
Und wieder ein neuer Tag. Diesmal starteten wir nach dem Frühstück und nach einem Tankstop in Jabiru nach Anbangbang, das nur wenige Kilometer entfernt zu unserem gestrigen Ausflugspunkt gelegen war.
Anbangbang ist fälschlicherweise unter dem Namen Nourlangie Rock bekannt geworden geworden, was auf ein Missverständnis zwischen den australischen Zuwanderern und den Aborigines zurückzuführen ist. Nourlangie leitet sich von Nawurlandja ab, ein in der Nähe von Anbangbang liegender Ort der Ureinwohner.
Von Anbangbang Parkplatz führt ein, vergleichbar mit Ubirr, gut ausgebauter Rundgang durch das Gebiet mit vielen Wandmalereien, welche gut ausgeschildert und beschrieben sind. Beim Hauptthema dieser Geschichten geht es um ein intimes Verhältnis zwischen einem Großcousin und seiner Großcousine, was für Aborigines als Inzest gilt und nicht toleriert wird. In diesem Zusammenhang wurde ein einzelner Felsen (Namanjolg's Feather) auf einem Hang zum Mahnmal für andere.
Der Spaziergang selbst dauert ca. 1,5 Stunden.
Um 9:30 fuhren wir weiter und erreichten gegen 11:45 die Gunlom Wasserfälle.
Gunlom Waterfalls
Zuerst sahen wir uns die Fälle von unten an und wanderten dann den Weg den Hang hinauf zur oberen Aussichtsplattform und schließlich zu den vom Waterfall Creek geformten Pools.
Auch hier konnten wir wieder eine Weile das feuchte Nass genießen um herumplantschen. Es war jedoch fast nicht möglich gut darin zu schwimmen, da die Pools von vielen abgerundeten Felskanten gesäumt waren und man sich schnell die Knie oder Köpfe anschlug. Also war Vorsicht geboten.
Bevor wir wieder hinuntermarschierten machte ich von den Wasserfällen noch ein paar Fotos.
Wieder unten angekommen gab es wieder die Standardsandwiches (Hingen mir schon bei den Ohren heraus.) aber diesmal mit einer halbwegs guten Melone. Die anderen haben davon fast nichts gegessen und mir war es zu schade darum die Melone einfach so wegzuwerfen. Uns so habe ich so viel wie möglich davon gegessen, bis ich absolut nicht mehr konnte. Jarrid hatte aber schon gedrängt, da er weiterfahren wollte und so sind wir irgendwann nach 14:00 weitergefahren.
Gunlom Pools
Ab jetzt gab es nichts mehr zu sehen und es wurde nurmehr gefahren. Auf dieser Strecke haben wir wieder viel geschlafen und Filme geschaut.
Kurz nach 18:00 blieben wir wieder bei der Raststation in Noonama stehen zum Tanken. Ich hatte schon so einen Hunger, dass ich mir in der Tankstelle Chicken Nuggets und (ich hatte gerade einen Gusto darauf) ein Kinder Überraschungsei kaufte. Die Leute, welche ein Klo suchten gingen in das danebenliegende Restaurant, wo gerade eine Live Countryband spielte.
Als wieder alle Leute zurück waren fuhren wir weiter nach Darwin, wo uns Jarrid bei den verschiedenen Hostels ablieferte. Ich musste zum Youth Shack Hostel, einem weiteren riesigen 'Massengefängnis'. Die Bäder waren halb demoliert und schmutzig (werden alle von unfähigen Backpackern geputzt und verwendet), aber die Zimmer waren halbwegs in Ordnung. Ich war in einem 4-Bett Zimmer und hatte ein oberes Bett. Ich ging duschen und richtete mein Gepäck schon halbwegs her, da ich am nächsten Tag schon sehr früh meinen Flug nach Perth hatte. Dann trafen wir uns wieder im Monsoons und aßen dort zu Abend.
Abfeiern im Monsoons
Nach dem Essen tranken wir noch etwas und tanzten ein bisschen ab. Es waren auch wieder die zwei Holländerinnen dabei. Yo, diesmal war die Feier so lustig, dass es etwas länger wurde und nachdem ich mich von allen verabschiedete kam ich erst um 3:00 mit einer ordentlichen Fahne zurück ins Hostel. Ich wusste, dass ich gerade noch eine Stunde zu schlafen hatte, aber ich dachte mir nicht, dass das Aufstehen dann sooo schlimm werden sollte...

 

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