Sonntag, 22. April 2012

Fraser Island

Riverhead
Diesmal hieß es wieder früh aufstehen. Viertel nach 7 wurden wir vom Bus abgeholt, welcher uns zum Fährhafen von Riverheads brachte. Dort mussten wir warten, bis die Fähre kam und wir um halb 9 Richtung Fraser Island shipperten, einer riesigen, fast nur aus Siliziumsand bestehenden Insel. Die Überfahrt dauerte ca. 40 min vorbei an den mit Mangroven bewachsenen Inselstreifen. Auf der Insel angekommen bestieg unsere Gruppe einen allradbetriebenen geländetauglichen Bus. Und schon ging es ab in den Urwald auf unbefestigten Straßen aus purem Sand :-). Und das gelegentlich mit 80 km/h, damit man richtig schön durchgeschüttelt wird. Ich kann mir vorstellen, dass das mit einem Geländewagen noch mehr Spaß macht, vor allem, wenn man selber fahren kann.
Lake McKenzie
Unser erster Stop war am Lake McKenzie, einer dieser wunderschönen Süßwasserseen. Diese Seen konnten sich nur bilden, da sich über tausende von Jahren Lehmschichten ablagerten, welche das Abfließen des Wassers verhindern. Grundwasser gibt es hier nicht. Wenn man darüber nachdenkt, dass man hier in jahrhunderte altem Regenwasser schwimmen kann, fühlt es sich noch viel exklusiver an. Unser Reiseleiter hat uns auch mehrmals darauf hingewiesen, dass man nirgends ein
weicheres Wasser finden kann, was vor allem für die Haare gut sein soll.
Ohne Allrad kommt man nicht weit ...
Ich war hellauf begeistert, da wir schönes Wetter hatten und die Landschaft so richtig wirken konnte. Leider hatten wir nur eine Stunde Zeit, um wieder zum Bus zurückzukehren und weiterzufahren. Bei unserem nächsten Halt machten wir unsere erste Bekanntschaft mit zwei Dingos, welche unsere Gruppe eher ignorierten und mehr Interesse an den Bussen hatte. Dann machten wir einen einstündigen Spaziergang entlang des Wanggoolba Creek quer durch den Urwald.
Wanggoolba Creek
Am Ende des Weges sammelte uns der Bus wieder auf und brachte uns zum Eurong Beach Ressort, wo wir ein großes und sehr gutes Essen vom Buffet bekamen. (Ihr glaubt ja gar nicht, wie ich mich über dieses Essen freute.)
Nach der Mittagspause um halb 3 fuhren wir wieder los. Diesmal führte uns der Weg entlang des Seventy Five Mile Beach, einem offiziellen Strandhighway, mit 100 Sachen  zum nicht weit entfernten Lake Wabby Walking Track. Vom Strand zum Lake Wabby dauerte die 2. Wanderung des Tages gut 50 Minuten.
Lake Wabby
Sehr schön erkennen kann man dabei, dass sich die Insel ständiger Veränderung unterzieht und sich ausgehend von nicht zu gewachsenen Stränden Dühnen ins Inselinnere bewegen und dabei existierenden Wald überrollt und bestehende Seen verschüttet. 
Dieser Lake Wabby erleidet eines dieser Schicksale und wird in einigen Jahren nicht mehr existieren. In diesem See gibt es sogar Fische, wobei niemand so genau weis, wie die dort hin kamen.
Sonnenuntergang über dem Eurong
Ressort
Nach einer kleinen Runde Schwimmen mussten wir wieder zusammenpacken und retour gehen. Um 17:00 brachte uns der Bus wieder zurück ins Ressort. Dort hatten wir noch Zeit ein wenig das Ressort zu erkunden, dan Sonnenuntergang zu sehen und zu Duschen. Dann gab es Abendessen vom Buffet, wieder einmal gut und viel. Die kleine Bar im Ressort gab nicht viel her, auch waren viel zu wenige Gäste da. Deshalb bin ich lieber nach 10 schlafen gegangen um für den nächsten Tag fit zu sein.
Eli Creek
Am darauffolgenden Morgen starteten wir nach dem Frühstück vom Buffet um 7:15 los und fuhren zwei Stunden entlang des Strandhighways zum Eli Creek. Dort konnten wir ala Kneipp ein Stückchen des Baches bis zur Mündung ins Meer entlanggehen. In der Zwischenzeit bereitete unser Reiseführer den Morgentee vor (Heißes Wasser mit Teebeuteln) und Kekse.
Wrack der T.S. Maheno
Da diese zweitägige Tour auch sehr kompakt geplant ist, bleibt aber nie viel Zeit an einem Ort zu verweilen und so machten wir uns schnell wieder auf, am Strand weiterzufahren bis zum Schiffswrack der T.S. Maheno, welches in den 1940ern auf Grund lief. Dort konnten wir uns beim Fotografieren von den Wellen nasspritzen lassen (Zumindes jene, welche sich zu weit hinaus wagten).
Dingo
Nebenbei lief wieder ein kleines Rudel Dingos den Strand entlang. Der weitest entfernte Punkt unserer Tour waren dann die Champagne Pools, einem felsigen Küstenstreifen, in dem kleine natürliche Becken vorhanden sind. Durch die ständig hereinbrechenden Wellen schwappt immer wieder aufgeschäumtes Wasser in die Pools, welches ihnen den spezifischen Namen gab.
Champagne Pools
Nach einem spaßigen Bad fuhren wir wieder ein Stück retour zum Felsen Indian Head, dem östlichsten Zipfel von Fraser Island. Dort gab es dann wieder die typische australische Mittagspause mit Sandwiches und Äpfeln. Wir hatten dann noch die Gelegenheit den Felsen zu erklettern oder am Strand zu bleiben. Angeblich kommt es vor, dass manchmal Waale, Delphine, Haie oder Schildkröten vorbeischwimmen, aber an diesem Tag sahen wir keine.
Blick vom Indian Head
Leider war es auch recht dunstig, so hatten wir auch keine gute Fernsicht. Trotzdem hat man von dort oben einen schönen Überblick über den Küstenstreifen der Insel gehabt.
Unser nächster Halt war dann bei den Pinnacles, einer Felswand bebildet aus unterschiedlich gefärbten Sandsteinformationen.
Kurz nach den Pinnacles wartete ein kleines Strandflugzeug. Für 70,- AUD konnte man einen 10-minütigen Rundflug über die Insel machen.
Pinnacles
Da ich schon immer mal mit so einem kleinen Flugzeug mitfliegen wollte habe ich es auch ausprobiert. Der Flug war ruhiger als jede Busfahrt. Das Abheben und Landen am Strand hat man gar nicht gespürt. Schade, dass der Flug nur so kurz war.
Wie wäre es mit einem Rundflug?
Wir haben uns dann wieder mit den anderen beim Eli Creek getroffen. Dort ging sich noch ein kurzes Bad aus, eine letzte Begegnung mit Dingos (War witzig, als einer plötzlich neben mir gestanden hat, als ich mir im Bach Sand von den Händen wusch) und dann fuhren wir auch schon wieder retour zum Fährhafen. Mittlerweile wurde es schon wieder 17:30, als wir im Sonnenuntergang Riverheads erreichten. Dort stiegen wir wieder in einen anderen Bus, welcher uns zu unseren unterschiedlichen Herbergen brachte. Ich bin noch auf ein frisch gezapftes Guinness gegangen, habe mir beim Thailänder günstig Essen zum mitnehmen gekauft, aß aber am kleinen Tisch vorm Lokal und bin schließlich sehr müde zurück in die Herberge, um mich auf den nächsten Tag vorzubereiten.
Sonnenuntergang über Riverhead



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