Samstag, 28. April 2012

Melbourne

Donnerstag:
'Ankunftshalle' Tigerairways
Am Vormittag bin ich noch zum Reisebüro Student Flights gegangen. Meine Beraterin war wie angekündigt auf Urlaub, aber ihre Mitarbeiter haben mir Versprochen nochmals beim Veranstalter zu urgieren, wobei das vermutlich soviel bringen wird wie mit Platzpatronen auf Tauben zu schießen. Die Bearbeiterin hat mir die AGBs des Veranstalters im Internet gezeigt, wobei ersichtlich ist, dass dieser mit meinem Geld machen kann, was er will. Aus welchem Grund auch immer hat sich der Kunde zu fügen.
Solche AGBs wären in Österreich undenkbar, da diese massiv gegen die Konsumentenrechte verstoßen würden. Aber hier und auf Fiji ist das Gang und Gebe. Ich muss mich wohl damit abfinden, mein Geld für den Fiji Urlaub nie mehr zurückzubekommen, der durch einen Tropensturm und schwere Überflutungen nicht stattfinden konnte.
State Library of Victoria
Nach meinem Besuch beim Reisebüro bin ich noch in der Gegend des Bahnhofs herumspaziert, da ich meinen Reisekoffer mithatte. Die Nomad Backpacker Unterkunft in Sydney hat nämlich die Angewohnheit sobald man ausgecheckt hat, für das Aufbewahren des Gepäcks Geld zu verlangen, auch wenn es nur für 2 Stunden ist.
Queen Victoria Market
Um ein Zwischenresümee zu den Nomad Unterkünften zu ziehen: Nicht empfehlenswert. Teuer, schmutzig, oft stinken die Matratzen, Schimmel in den Bädern, Armaturen sind oft kaputt, genauso wie etliche andere Sachen. Die Unterkünfte sind meist große Gebäudekomplexe mitten in der Stadt mit überladenen Zimmern. Manchmal kommt es mir wirklich so vor, dass Gefangenen mehr Raum in ihren Zellen zur Verfügung steht. Es ist meist laut, man kann keinen eigenen Alkohol mitnehmen und die meisten Bewohner sind nicht gesellschaftsfähig.
Endevour
Dies steht im krassen Gegensatz zu den kleinen Herbergen in Neuseeland, wo die Bewohner freundlich und rücksichtsvoll miteinander umgegangen sind.
Aber das scheint ein allgemeines Problem bei so großen Beherbergungsbetrieben zu sein. Sie wollen jung und cool wirken und dann ergibt sich der Rest von ganz alleine.

Etihad Stadium
Nach einem kleinen Happen Essen bei den Imbissständen gegenüber der Sprachschule bin ich schließlich noch auf einen Sprung ins Access Language Center gegangen um meine emails zu prüfen. Mich hat es sehr positiv überrascht, dass sich die Studentenbetreuerin Cristina noch an mich erinnern konnte. Sie wusste sogar noch meinen Namen. Leider hatte ich nicht so viel Zeit zum Plaudern, dennoch war es sehr nett.
Skyline am Yarra River
Schließlich wurde es 13:00 und ich bin, um ein paar Dollar zu sparen (9,- statt 15,-), mit der Lokalbahn nach Rockdale um dort in einen Bus umzusteigen, welcher zum Inlandsflughafen fuhr. Um 14:15 bin ich dort angekommen und habe bei den Tigerairways eingecheckt. Diese Billigfluglinie schaut noch mehr auf das Gewicht als Virgin. Die haben sogar meinen Rucksack fürs Boardgepäck gewogen, obwohl ich bereits für 23kg Mehrgepäck Aufpreis zahlte. Aber so sind diese Billiglinien nunmal.
Uferpromenade am Yarra River
Die Sitze waren auch weit näher zusammengerückt als bei Virgin, es ist sich mit meinen Knien aber gerade ausgegangen. Das man im Flugzeug auch nichts zu trinken bekommt, ohne dafür etwas selber zu zahlen, versteht sich dann auch von selbst. In Melbourne angekommen mussten wir dann am Flugfeld selber zum Ausgang gehen. Sowas habe ich auch noch nie erlebt, man ist nicht einmal in das Flughafengebäude zurückgekommen, sondern man konnte sein Gepäck in einer kleinen Blechhalle abholen und dann durch eine Eisendrehtüre das Gelände verlassen. Das nenne ich einmal wirklich Steigerungsform von billig. :-) Wir mussten zu Fuß auf der Straße zum Flughafengebäude gehen.
Ponyfish Island Cafe
Dort gab es dann anscheinend nur 3 Möglichkeiten in die Stadt zu fahren. Entweder man nahm sich ein Mitauto oder ein Taxi. Und es gab noch den Bustransfer einer privaten Linie genannt Skyshuttle. Die 20 minütige Fahrt in die Stadt kostet übrigens stolze 17,- AUD. Leider hab ich beim Betreten des Busses mein Ticket dem Kontrolleur gegeben. Was mir nämlich niemand gesagt hatte war, dass man mit diesem Ticket vom Busbahnhof in Melbourne noch ein Shuttle zu seiner Unterkunft bekommt. Tja, blöd gelaufen. Und so bin ich dann die ganze Strecke zu Fuß zum Nomads gegangen. Das hat mich ungefähr 20 Minuten gekostet. Also gar nicht so schlimm. Um 18:15 im Nomads angekommen hab ich ein voll besetztes 8 Bettzimmer bekommen.
Federation Square
Ich bin dann noch in die Stadt spaziert und bis nach Chinatown gekommen, wo das Essen wirklich noch so serviert wird wie in China. Mit echt fetten Schweinebauchstücken und schlabbriger ('knuspriger'?) Ente, alles natürlich mit Knochen und mit dem Hackebeil grob zerkleinert.
Mir ist im Straßenverkehr sofort aufgefallen, dass alle Rechtsabbieger ganz links auf der Kreuzung warten müssen, bevor sie abbiegen dürfen. Zuerst dachte ich noch, die Leute können nicht Autofahren, doch nachdem das alle machten musste es sich wohl eine spezielle Verkehrsregel hier in Melbourne handeln.
Bedrohliche Wolken über dem
Shrine of Rememberance
Wieder im Nomads zurück bin ich unter die Dusche, habe mir noch eine Folge Stargate angesehen und wollte um 23:00 eigentlich bereits schlafen. Leider hatten die Mitbewohner eine eigene Zeitrechnung und waren vermutlich bis Mitternacht auf und haben Musik gehört und miteinander geplaudert. Da helfen selbst Ohrenstöpsel und Augenmaske nicht viel.

Freitag:
Darum bin ich am nächsten Morgen auch erst um 9:00 aufgestanden. Das Übernachten in den Massenunterkünften ist wirklich sehr erschöpfend und so etwas summiert sich im Laufe der Wochen.
Was passiert, wenn eine Kuh einen
Kühlschrank verschluckt?
Sie legt sich in einen Baum.
So etwa um halb 11 bin ich dann los die Stadt zu Fuß zu erkunden, wobei ich wirklich fast die gesamte Stadt abgelaufen bin. Ich schätze es waren so um die 20 km.
Zuerst bin ich zum Queen Victoria Market, sehr empfehlenswert, wenn man günstig Lederjacken oder Souveniers kaufen will oder frisches Obst oder Fleisch.
Die Stadt Melburn stellt übrigens zwei kostenlose Transportmöglichkeiten für Touristen zur Verfügung. Einen Bus im 30 min-Takt, mit welchem man in etwa 1,5 Stunden die wesentlichen Punkte rund um die Stadt abfährt und eine alte Straßenbahn, welche im 10 min-Takt rund ums rechteckig angelegte Stadtzentrum fährt.
Bahnhofsgebäude:
Flinders Street Station
Vom Victoria Markt bin ich mit dem Bus zum Harbout Town Shopping Center, wo gerade an einem Riesenrad gebaut wird. Dort habe ich in einem Cafe zu Mittag gegessen mit WiFi.
An der Waterfront liegt gerade ein sehr gut restauriertes Segelschiff, die Endevour.
Vorbei am Etihad Stadium und dem Dockland Park habe ich über die Webb Bridge den Yarra River überquert.
St. Paul's Cathedral
Mein Weg führte mich dann entlang der Uferpromenaden. Dort kam mir das erste mal der optische Eindruck, dass diese Stadt massive Ähnlichkeiten mit Gotham City hat. Jetzt hätte nurmehr Batman gefehlt, aber wen wundert es, hier gibt es sogar einen Batman Park und eine Batman Avenue (Die Namensgebung hat aber nichts mit dem Comichelden zu tun). Mein ausgedehnter Spaziergang führte mich weiter vorbei am Melbourne Convention and Exhibition Centre, dem World Trade Center, dem Crown Entertainment Complex, dem Melbourne Aquarium und dem Flinger Hauptbahnhof bis zum Federation Square und der St. Paul's Kathedrale. Kreuz und quer durch den Kings Domain Park vorbei am Sidney Myer Musik Bowl bis zum Shrine of Rememberance wurden meine Fuße immer müder.
Turm des Arts Centres vom
Kings Domain Park aus gesehen
Ich hab dann noch den letzten Touristenbus erwischt und konnte noch eine Strecke bis zum Kunstmuseum fahren. Von dort bin ich dann wieder zu Fuß weiter quer durch die Stadt bis zurück zur Herberge.
Heute waren meine Mitbewohner sogar früher im Bett als ich und hatten schon um 22:00 das Licht abgedreht. Leider musste der Schweizer schon vor 6:00 aufstehen, was auch unseren Schlaf unterbrochen hat.

Samstag:
Königin Victoria Statue im
Kings Domain Park
Dennoch bin ich um 8:00 aufgestanden und schon um 9:00 aufgebrochen. Zuerst wollte ich wieder mit dem Bus vom Victoria Market losfahren, doch der erste ging erst um 10:15. So bin ich bis zur alten Münze gegangen und habe dort die Straßenbahn genommen.
Mit einmal Aus- und Einsteigen bin ich bis Flinders Street gefahren.
Von dort begann ich dann wieder ein Marathon Wanderprogramm. Ich schätze heute habe ich so um die 30 km zusammengebracht...
Skyline im Hintergrund des
Albert Park Sees
Ich bin bis zum Albert Park, wo die F1 Rennen abgehalten werden, bin einmal rund um den See gegangen und wieder zurück zum Shrine of Remembrance. Da ich 20 min auf den Bus hätte warten müssen bin ich weiter zum Sports Precinct zu den vielen Sportstadien gegangen.
Wieder einen Bus genommen ging es weiter zum Melbourne Museum und Royal Exhibition Building. Dort stieg ich schließlich wieder in den Bus ein und bin dann die ganze Strecke nochmal rund um die Stadt gefahren bis zum Federation Square.
Gratis Touristen Straßenbahn
Per Tram fuhr ich weiter bis zum Parlament House. Zu Fuß bin ich zurück zum Old Treasury Museum und die Straße hoch zur St. Patrick's Kathedrale, einer wirklich schönen katholischen Kirche.
Auf meinem Rundgang kam ich noch bei der State Library of Victoria vorbei, wo man mich nicht in die Ausstellung hineinließ, da ich ein paar ungeöffnete Twiggs im Rucksack hatte und Nahrungsmittel sind in der Bibliothek verboten ...
St. Patrick's Cathedral
Über so viel Penetrantheit wollte ich mich schon gar nicht mehr aufregen und bin wieder weiter, kreuz und quer. Am Ende habe ich dann wieder in Cinatown etwas gegessen, da man dort scheinbar am günstigsten in Melbourne speisen kann.
Über weitere kleinere Umwege kam ich dann um 19:00 in der Herberge an.

Sonderbare Rechtsabbiegevorschriften
Jetzt werden mich sicher viele Leute fragen, welche Stadt mir besser gefällt, Sydney oder Melbourne. Das ist schwer zu entscheiden.
Ich würde Melbourne mit einem älteren, verantwortungsbewussten Bruder vergleichen und Sydney als jüngere, agilere Schwester.
Sydney hat zwar einige markante Sightseeingpunkte, wie die Harbour Bridge und das Opernhaus. Melbourne hat zwar keine markanten Punkte, jedoch wesentlich mehr zu erkunden.
Restaurant in Chinatown
Sydney wirkt durch das wärme Klima und die vielen Strände und Surfer eher jugendlich, verspielter. Melbourne durch die gute Metro, Straßenbahn und Busverbindungen viel professioneller und scheint eher für Berufstätige geeignet zu sein. Weiters trifft man fast an jeder Ecke von Melbourne Kunst. Die ist mir in Sydney nie aufgefallen.
Um ehrlich zu sein, würde ich Sydney für den Urlaub den Vorzug geben, wenn ich aber hier arbeiten müsste, dann bevorzuge ich Melbourne.


Melbourne auf einer größeren Karte anzeigen

Mittwoch, 25. April 2012

Herbst in Sydney

Dienstag:
Uhrturm der Central Station
in herbstlicher Stimmung
Der Flug selbst war recht kurz, um 10:30 bin ich am Flughafen von Sydney angekommen und mit dem Zug war ich dann auch schon bald in der Stadt in der Central Station. Von dort ging ich gleich quer durch den Belmore Park Richtung Nomads Westend Backpackers.
Meine Güte, ich war total erstaunt, wie herbstlich es geworden ist. Als ich Sydney verließ war es noch Sommer und jetzt färben sich die Blätter der Bäume braun und es bläst dauernd ein kühler Wind.
Darling Harbour
Im Nomads konnte ich vor 12 noch nicht einchecken, da dies frühestens um zwei möglich gewesen wäre. Wenigstens konnte ich meinen Koffer im Keller abstellen, damit ich ihn nicht die ganze Zeit mit herumschleppen musste.
Eigentlich wollte ich mich mit ein paar Freunden aus der Sprachschule zum Essen treffen, da die aber keine Zeit hatten machte ich inzwischen eine Rundwanderung durch Sydney, um mir die Stadt nochmal anzusehen, wie sie sich in den letztem Monaten verändert hatte.
Oje, da kommt etwas auf mich zu ...
Ich ging vorbei beim Belmore Park und beim Haymarket in Richtung Darling Harbour. Ich war gerade eine Stunde unterwegs, als plötzlich Wolken aufzogen und den wunderschönen sonnigen Herbsttag verdunkelten.
Ich bin dann kreuz und quer gegangen und passierte das Queen Victoria Building als es auch schon zu regnen begann. Ich habe mich in den McDonalds in der George Street geflüchtet. Dort habe ich neben dem Verzehr eines Burgers das gratis Internet ausprobiert und bin wieder mit meinem Netbook und auch mit meinem Smartphone gescheitert.
Queen Victoria Building,
im Hintergrund die Town Hall
Ich konnte mich nirgends einwählen. (Ich habe mir sogar ein Prospekt genommen mit Erklärung zum Einwählen.) Warum McDonald's damit Werbung macht, wenn es sowieso nicht geht, verstehe ich nicht. Naja, jedenfalls bin ich nach dem Essen zum Hydepark weiterspaziert. Mittlerweile hat es aufgehört zu regnen und die Sonne kam wieder heraus.
Von dort marschierte ich runter zur Sprachschule, inzwischen regnete es wieder, dann an der Central Station vorbei.
Ich marschierte noch ein wenig durch den Haymarket und Paddys Market und habe mir die Zeit vertrieben bis es 17:00 wurde. Dann traf ich mich mit meinen Freunden in der Bar Tailors On Central, welche sich gleich neben der Sprachschule befindet.
Hyde Park in der Regenpause
Es war schön die Leute wiederzutreffen. Gegen 20:00 musste ich aber schon aufbrechen, da ich noch im Nomads einchecken musste. Beim Betreten des Zimmers bekam ich fast einen Schock. Das kleine fensterlose 6-Bett-Zimmer schaute aus wie eine Bruckbude und es herrschte ein unglaublicher Gestank. Dies war bisher mit Abstand die schlechteste Bleibe meiner Reise. Da 5 Betten frei waren nahm ich mir eines der unteren und tauschte die Matratze gegen eine, welche nicht so streng nach Schweiß (oder anderen körperlichen Ausscheidungen) roch. Leider spürte man in dieser jeden einzelnen Metalldraht.
Anzac Memorial von Innen
Aber als ich meinen Schlafsack unterlegte ging es so halbwegs. Ich hab dann noch bis nach Mitternacht Wäsche gewaschen. Das dauerte unter anderem so lange, da ein Wäschetrockner nicht funktionierte und ich nach Ablauf des Programms noch immer nasse Wäsche hatte. Also rein in den nächsten Trockner und runter zur Rezeption Geld zurückholen...
Ich habe mir wieder eine 24h Internetkarte für 10,- AUD genommen und habe beim Prüfen meiner Kontostände gemerkt, dass meine Kreditkartenbuchungen eines Fluges noch immer nicht getätigt wurden.
Nordeingang des Hyde Parks
Ich vermutete, dass es mit meinem niedrigen Kontostand zu tun hatte (was sich dann später in Österreich als falsche Annahme herausstellte) und da ich mein Konto nicht überziehen wollte und ich ohne 3likehome keine Kontotransaktionen mehr machen konnte. Ich habe meinen Vater gebeten mir inzwischen Geld zu überweisen, aber das konnte einige Tage dauern. Somit musste ich irgendwie bis dahin mit 80,- AUD Bargeld auskommen und das ging schwerer als ich dachte.
Circular Quay
Als ich dann so gegen 1:00 zum Einschlafen kam, dachte ich noch, dass ich mir am Morgen des nächsten Tages die Anzac Parade ansehen kann. Aber ich hatte nicht mit drei schwerst alkoholisierten Burschen gerechnet, die um 3:00 ins Zimmer kamen und statt zu schlafen bis 5:00 einen Radau machten. Um 9:00 sind sie aber wieder abgezogen.
 

Mittwoch:
Leere Straßen nach der Anzac Parade
Was für eine Nacht. Ich war total gerädert und bin sehr spät aufgestanden. Bis ich mich kultiviert hatte und ein wenig frühstücken konnte, war es schon Nachmittag.
In der Zwischenzeit war die ganze Anzac Parade schon vorbei. Ich bin trotzdem zum Anzac Memorial gegangen und dann Richtung Circular Quay.
Dort traf ich wieder auf einen Bekannten mit dem ich wieder retour wanderte bis zum YHA Gebäude in der Nähe des Zentralbahnhofs. 
Volle Pubs nach der Anzac Parade
Dort im Keller war eine Bar namens Scubar, wo wir eine Kleinigkeit tranken und ich eine Pizza aß 
(Ich versuchte Gutscheine von Nomads  zu verwenden um mit meinem restlichen Bargeld auszukommen.)
Dann ging ich wieder zurück ins Hostel, die letzten Minuten Internet zu nutzen und meine Sachen zu packen.




Zwischenstop in Sydney auf einer größeren Karte anzeigen

Montag, 23. April 2012

Mit Greyhound über Brisbane nach Surfers Paradise

Miss Matilda
Früh am Morgen hat mich ein Shuttle von Next Backpackers zu der Greyhoundstation bei dem Einkaufszentrum in der Stadt gebracht. Ich habe noch genug Zeit gehabt im nahegelegenen McDonald's zu Frühstücken. Um 9:00 fuhr der Bus los. Die erste Pause machten wir um 10:30 bei einer Matilda Raststation in Kybong. Dort gibt es sogar einen der wenigen Spar Kleinmärkte.
Greyhound Coach
Die Raststation hat einen nett angelegten Vogelteich und liegt am Land, was nach bei diesen Busfahrten doch leicht erholsam ist. Dort steht auch der Namensgeber der Tankstellenkette, das Känguru Miss Matilda, welches 1982 als Maskottchen der Commonwealth Spiele diente. Nach 45 min mussten wir schon wieder an Board sein und die Reise fortsetzen.
Brisbane
Gegen 14:00 erreichten wir den Greyhound Terminal in Brisbane.
Da der Anschlussbus erst um vier Uhr abfahren sollte wäre ich gerne in die Stadt gegangen, aber mit meinem 25 kg Gepäck war das unmöglich. Und so bin ich einmal um die Gebäudeebene herum, einmal durch  das Gebäude hindurch und wieder zu den Haltestellen um mich irgendwie langweilig über die Zeit zu retten. Internet hatte ich auch keines, da das 3 Netz nicht funktionierte und Film schauen konnte ich auch nicht die ganze Zeit, da ich das schon im Bus machte.
Brisbane Coach Terminal
Während dieser Wartezeit musste ich mich wieder über die Post in Cairns ärgern, welche zu blöd waren mir meine Briefsendung auszuhändigen. Durch diesen Tag Verzug musste ich meine Surfschule in Surfers Paradise absagen. Die zu diesem Zeitpunkt gebuchten Flüge konnte ich aber nicht mehr verschieben. Daher war diese anstrengende Busfahrt von Hervey Bay bis Golden Coast komplett sinnlos. Ein verlorener Tag, den ich lieber in Brisbane verbracht hätte.
Schließlich habe ich die Warterei dann doch überlebt als um 16:30 mein nächster Coach abfuhr.
Surfers Paradise
Um 18:00, als es schon dunkel war kam ich in Surfers Paradise an. Die Skyline erinnert an Las Vegas, so leuchtend und bunt. Vom Coach Terminal hat mich dann ein Shuttle abgeholt und zum Backpackers gebracht. Nachdem ich den Schlüssel für das Zimmer bekommen hatte bin ich nochmals zurück ins Zentrum, um herauszufinden, von wo und wann ein Bus zum Flughafen fährt.
Ein überraschter Flughund
Ich bin froh, dass ich das noch am Abend machte, da ich die Station nicht auf Anhieb fand und eine Stunde wie ein blindes Huhn herumlief. Dann bin ich wieder zurück zur Herberge. Um 20:00 gab es dort ein Barbecue um 5,- AUD, welches mich eher an eine Schweinefütterung erinnerte, aber die Würste haben vorzüglich geschmeckt. Die Zimmer selbst sind mit Betten überfüllt und von niedriger Qualität. Die Bäder ekelig und Kakalaken laufen über die Böden.
Naja, diese Nacht habe ich auch überstanden. Ich musste schon sehr früh aufstehen um um 7:22 den Bus zum Gold Coast Airport zu erwischen. Schade, dass ich nicht einen Tag bleiben konnte, den Strand und die Stadt hätte ich mir gerne angesehen. Am Flughafen angekommen genehmigte ich mir noch ein Frühstück beim Hungry Jacks und nutzte das freie Flughafen Internet zum Abrufen meiner emails. Lange hatte ich eh nicht Zeit, da meine Maschine von Virgin schon um 9:00 abflog.


Hervey Bay bis Surfers Paradise auf einer größeren Karte anzeigen

Sonntag, 22. April 2012

Fraser Island

Riverhead
Diesmal hieß es wieder früh aufstehen. Viertel nach 7 wurden wir vom Bus abgeholt, welcher uns zum Fährhafen von Riverheads brachte. Dort mussten wir warten, bis die Fähre kam und wir um halb 9 Richtung Fraser Island shipperten, einer riesigen, fast nur aus Siliziumsand bestehenden Insel. Die Überfahrt dauerte ca. 40 min vorbei an den mit Mangroven bewachsenen Inselstreifen. Auf der Insel angekommen bestieg unsere Gruppe einen allradbetriebenen geländetauglichen Bus. Und schon ging es ab in den Urwald auf unbefestigten Straßen aus purem Sand :-). Und das gelegentlich mit 80 km/h, damit man richtig schön durchgeschüttelt wird. Ich kann mir vorstellen, dass das mit einem Geländewagen noch mehr Spaß macht, vor allem, wenn man selber fahren kann.
Lake McKenzie
Unser erster Stop war am Lake McKenzie, einer dieser wunderschönen Süßwasserseen. Diese Seen konnten sich nur bilden, da sich über tausende von Jahren Lehmschichten ablagerten, welche das Abfließen des Wassers verhindern. Grundwasser gibt es hier nicht. Wenn man darüber nachdenkt, dass man hier in jahrhunderte altem Regenwasser schwimmen kann, fühlt es sich noch viel exklusiver an. Unser Reiseleiter hat uns auch mehrmals darauf hingewiesen, dass man nirgends ein
weicheres Wasser finden kann, was vor allem für die Haare gut sein soll.
Ohne Allrad kommt man nicht weit ...
Ich war hellauf begeistert, da wir schönes Wetter hatten und die Landschaft so richtig wirken konnte. Leider hatten wir nur eine Stunde Zeit, um wieder zum Bus zurückzukehren und weiterzufahren. Bei unserem nächsten Halt machten wir unsere erste Bekanntschaft mit zwei Dingos, welche unsere Gruppe eher ignorierten und mehr Interesse an den Bussen hatte. Dann machten wir einen einstündigen Spaziergang entlang des Wanggoolba Creek quer durch den Urwald.
Wanggoolba Creek
Am Ende des Weges sammelte uns der Bus wieder auf und brachte uns zum Eurong Beach Ressort, wo wir ein großes und sehr gutes Essen vom Buffet bekamen. (Ihr glaubt ja gar nicht, wie ich mich über dieses Essen freute.)
Nach der Mittagspause um halb 3 fuhren wir wieder los. Diesmal führte uns der Weg entlang des Seventy Five Mile Beach, einem offiziellen Strandhighway, mit 100 Sachen  zum nicht weit entfernten Lake Wabby Walking Track. Vom Strand zum Lake Wabby dauerte die 2. Wanderung des Tages gut 50 Minuten.
Lake Wabby
Sehr schön erkennen kann man dabei, dass sich die Insel ständiger Veränderung unterzieht und sich ausgehend von nicht zu gewachsenen Stränden Dühnen ins Inselinnere bewegen und dabei existierenden Wald überrollt und bestehende Seen verschüttet. 
Dieser Lake Wabby erleidet eines dieser Schicksale und wird in einigen Jahren nicht mehr existieren. In diesem See gibt es sogar Fische, wobei niemand so genau weis, wie die dort hin kamen.
Sonnenuntergang über dem Eurong
Ressort
Nach einer kleinen Runde Schwimmen mussten wir wieder zusammenpacken und retour gehen. Um 17:00 brachte uns der Bus wieder zurück ins Ressort. Dort hatten wir noch Zeit ein wenig das Ressort zu erkunden, dan Sonnenuntergang zu sehen und zu Duschen. Dann gab es Abendessen vom Buffet, wieder einmal gut und viel. Die kleine Bar im Ressort gab nicht viel her, auch waren viel zu wenige Gäste da. Deshalb bin ich lieber nach 10 schlafen gegangen um für den nächsten Tag fit zu sein.
Eli Creek
Am darauffolgenden Morgen starteten wir nach dem Frühstück vom Buffet um 7:15 los und fuhren zwei Stunden entlang des Strandhighways zum Eli Creek. Dort konnten wir ala Kneipp ein Stückchen des Baches bis zur Mündung ins Meer entlanggehen. In der Zwischenzeit bereitete unser Reiseführer den Morgentee vor (Heißes Wasser mit Teebeuteln) und Kekse.
Wrack der T.S. Maheno
Da diese zweitägige Tour auch sehr kompakt geplant ist, bleibt aber nie viel Zeit an einem Ort zu verweilen und so machten wir uns schnell wieder auf, am Strand weiterzufahren bis zum Schiffswrack der T.S. Maheno, welches in den 1940ern auf Grund lief. Dort konnten wir uns beim Fotografieren von den Wellen nasspritzen lassen (Zumindes jene, welche sich zu weit hinaus wagten).
Dingo
Nebenbei lief wieder ein kleines Rudel Dingos den Strand entlang. Der weitest entfernte Punkt unserer Tour waren dann die Champagne Pools, einem felsigen Küstenstreifen, in dem kleine natürliche Becken vorhanden sind. Durch die ständig hereinbrechenden Wellen schwappt immer wieder aufgeschäumtes Wasser in die Pools, welches ihnen den spezifischen Namen gab.
Champagne Pools
Nach einem spaßigen Bad fuhren wir wieder ein Stück retour zum Felsen Indian Head, dem östlichsten Zipfel von Fraser Island. Dort gab es dann wieder die typische australische Mittagspause mit Sandwiches und Äpfeln. Wir hatten dann noch die Gelegenheit den Felsen zu erklettern oder am Strand zu bleiben. Angeblich kommt es vor, dass manchmal Waale, Delphine, Haie oder Schildkröten vorbeischwimmen, aber an diesem Tag sahen wir keine.
Blick vom Indian Head
Leider war es auch recht dunstig, so hatten wir auch keine gute Fernsicht. Trotzdem hat man von dort oben einen schönen Überblick über den Küstenstreifen der Insel gehabt.
Unser nächster Halt war dann bei den Pinnacles, einer Felswand bebildet aus unterschiedlich gefärbten Sandsteinformationen.
Kurz nach den Pinnacles wartete ein kleines Strandflugzeug. Für 70,- AUD konnte man einen 10-minütigen Rundflug über die Insel machen.
Pinnacles
Da ich schon immer mal mit so einem kleinen Flugzeug mitfliegen wollte habe ich es auch ausprobiert. Der Flug war ruhiger als jede Busfahrt. Das Abheben und Landen am Strand hat man gar nicht gespürt. Schade, dass der Flug nur so kurz war.
Wie wäre es mit einem Rundflug?
Wir haben uns dann wieder mit den anderen beim Eli Creek getroffen. Dort ging sich noch ein kurzes Bad aus, eine letzte Begegnung mit Dingos (War witzig, als einer plötzlich neben mir gestanden hat, als ich mir im Bach Sand von den Händen wusch) und dann fuhren wir auch schon wieder retour zum Fährhafen. Mittlerweile wurde es schon wieder 17:30, als wir im Sonnenuntergang Riverheads erreichten. Dort stiegen wir wieder in einen anderen Bus, welcher uns zu unseren unterschiedlichen Herbergen brachte. Ich bin noch auf ein frisch gezapftes Guinness gegangen, habe mir beim Thailänder günstig Essen zum mitnehmen gekauft, aß aber am kleinen Tisch vorm Lokal und bin schließlich sehr müde zurück in die Herberge, um mich auf den nächsten Tag vorzubereiten.
Sonnenuntergang über Riverhead



Fraser Island auf einer größeren Karte anzeigen